Freitag, 7. Juni 2013

Katzenkastration



Auch bei Kätzinnen nennt man es Kastration und nicht Sterilisation. Im allgemeinen werden Katzen und Kater kastriert. D.h. die hormonbildenden Geschlechtsorgane sprich Keimdrüsen werden entfernt. Bei einer Sterilisation werden nur die Eileiter bzw. Samenstränge durchtrennt. Die Katze leidet dann noch immer unter den Fortpflanzungsdrang, es können aber keine Kitten entstehen. Da die Hormone v.a. bei Kätzinnen zu Organschäden führen können, wird in der Regel das Tier kastriert.

Mit der Kastration seiner Katzen verhindert man nicht nur, dass es noch mehr Elend gibt, sondern man erspart seinen Katzen auch viel Leid.

Alles beginnt mit der Rolligkeit, für die Katze ist der Drang nach Fortpflanzung sehr quälend, weil sie nicht ihre Tage bekommt, sowie der Mensch oder Hund. Somit werden die überflüssigen Schleimhautwände nicht abgetragen, und es kommt im schlimmsten Fall zur Gebärmutterentzündung. Die ungedeckte Rolligkeit birgt auch generell ein hohes Gesundheitsrisiko, da sich Zysten bilden können oder es zu einer Dauerrolligkeit kommt.

Kommt es jedoch zur Paarung, wird es für die Katze auch nicht viel besser. Der Kater beisst sich in ihrem Nacken fest und vermutlich hält er sich mit den Krallen an ihren Schultern fest und das "Schönste" ist: Er hat mehrere Widerhaken an seinem Penis, durch diese wird beim "Herausziehen" der Eisprung ausgelöst. Bei dem Geschlechtsakt können sich die Tiere gegenseitig mit schweren Krankheiten anstecken wie Leukose und Katzenaids, somit trägt man auch noch zur Verbreitung dieser Krankheiten bei.

Fazit: Katzen haben weder einen Kinderwunsch noch Spaß am Sex!

Man macht ihnen nur unnötig das Leben schwer, denn sie müssen sich nicht fortpflanzen, sie sind nicht vom Aussterben bedroht! Es gibt schon viel zu viele!

Züchterkatzen sind ausgeschlossen.
Seriöse (!!!) Züchter forschen weiter in der Katzengenetik, Erbkrankheiten und tragen dazu bei, starke und gesunde Tiere zu erhalten. Leider gibt es viel zu wenige dieser Züchter. Auch sollte man nicht den Züchter an sich "verteufeln", denn man muss bedenken: Nachfrage beherrscht das Angebot!Seriöse Züchter lassen ihre Zuchttiere (männlich und weiblich) auf bekannte Erbkrankheiten untersuchen (PKD, HCM)!

(Grundtext: Katarina S., leicht abgewandelt: Cindy M.)

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Katzen werden unterschiedlichen Alters geschlechtsreif. Manche schon mit 5 Monaten, manche noch früher, andere mit 1 Jahr oder evtl. je nach Rasse noch später. Für alle Katzen gilt: selbst eine einmalige, ungedeckte Rolligkeit birgt enorme Risiken für den Katzenkörper und die Organe! Selbst ein einmaliges Streunen eines unkastrierten Katers birgt eine Menge Gefahren! Demnach: wenn das Tier nicht frühkastriert wurde, dann spätestens mit 6 Monaten erledigen!

Nicht immer merkt man, dass sein Tier geschlechtsreif ist. Die Katze "rollt" nicht typisch, der Kater markiert noch nicht. Dennoch kann es sein, dass die Katze/der Kater fortpflanzungsbereit sind.

Die Paarungsbereitschaft der Katze heißt Rolligkeit. Diese dauert ca. 3-7 Tage und tritt 3-4x im Jahr auf. Wenn die Katze anhaltend rollt und in immer kürzeren Abständen, spricht man von einer "Dauerrolligkeit", welche den Organismus sehr belastet. Ein Kater ist allerdings "allzeit-bereit" und kann jederzeit für Nachwuchs sorgen, wenn er nicht kastriert wurde.

Katzen haben keine Blutung, da der Eisprung wie oben beschrieben erst durch den Katerpenis ausgelöst wird. Demnach: wenn eine Katze blutigen Ausfluss o.ä. hat, ist der TA aufzusuchen, es könnte sich um eine Gebärmutterentzündung handeln.

Deutliche Anzeichen für die Geschlechtsreife des Katers sind: Markieren, ausgedehntes Streunen, kein regelmäßiges Nachhausekommen, da er "immer auf der Suche" ist, Liebesgesänge, um Kätzinnen anzulocken, plötzliche Aggression, heftige Raufereien mit Konkurrenten. Bei der Katze deutet auf Geschlechtsreife folgendes hin: Rolligkeit, sprich Katze presst sich auf den Boden und hebt den Po/ Schwanzzittern, wälzt und rollt sich, ist sehr anschmiegsam, "ruft" lautstark-gurrend nach dem Kater, frisst wenig bis kaum, häufiges Putzen, starkes Haaren, ist leicht reizbar, Temperaturerhöhung.

Werden Katzen und Kater nicht kastriert
- riskiert man Organschäden (Zysten, Tumore, Gebärmutterentzündungen)
- riskiert man eine Trächtigkeit des Tieres mit all seinen Folgen
- die Vermehrung durch Nichtkastration von Freigängern ist unverantwortlich - mehrmals jährlich kommt es zu Kittenschwemmen, und Tierheime platzen aus allen Nähten!
- werden die Weibchen dauerrollig
- sind v.a. Kater durch das große Streunergebiet und Revierkämpfen großen Gefahren ausgesetzt, unkastrierte Kater sind außerdem auf der Suche nach der Partnerin u.a. leichtsinniger an Straßen
- markieren die Kater mit übelriechendem Urin, auch in der Wohnung (man beachte: auch Katzenweibchen könnten markieren!)

Auch reine Wohnungskatzen sollten zwingend kastriert werden! Es besteht nicht nur die Gefahr von Organveränderungen, sondern auch die Gefahr des Leichtsinns: die Tiere beginnen oft gefährliche Mannöver, um nach draußen, zu potenziellen Partnern zu kommen. Außerdem können Katzen wie auch Kater unsauber werden.

Irrtümer und Vorurteile sind:
* Katze sollte mind. 1x rollig gewesen sein
* Katze sollte mindestens 1 Wurf gehabt haben
* kastrierte Tiere fangen keine Mäuse mehr
* kastrierte Tiere wachsen nicht mehr
* kastrierte Tiere werden faul, träge und fett
* kastrierte Tiere verändern den Charakter
* kastrierte Tiere brauchen spezielles Futter

Der Zeitpunkt der Kastration ist meist, wenn die Katze ein halbes Jahr alt ist. Wird früher kastriert, spricht man von einer Frühkastration, welche dem Tier nicht schadet, wie manche gern behaupten. Im Gegenteil: jüngere Katzen stecken die OP meist viel besser weg als ausgewachsene Tiere! Kater können bis zu 8 Wochen nach der Kastration noch potent bleiben, d.h. Nachwuchs zeugen. Die meisten TÄ führen die Kastration nicht bei einer rolligen Katze durch, weil die empfindlichen Organe zu sehr durchblutet sind. Erfahrene Hände scheuen sich aber auch davor nicht, es liegt also im Ermessen des TA.

Die Kosten der Kastration variieren. Von 40-80€ für Kater und von 90-140€ für Katzen kann alles möglich sein. Man sollte bedenken, dass man seine Tiere, wenn sie ohnehin in Narkose sind, mit chippen lassen kann. Auch die Kennzeichnung von reinen Hauskatzen ist sehr wichtig, manchmal entwischt doch ein Tier! Den Preis für die OP sollte man mit dem TA vorher absprechen.

Die Katze muss zur OP nüchtern sein, sprich sie darf 12h vor der OP nix mehr fressen oder trinken. (Kater ebenso) Mit dem TA sollte man vorab alles Wichtige besprechen, d.h.
* wie lang wird es dauern?
* was passiert bei Komplikationen?
* wann werde ich benachrichtigt?
* was ist vorab zu beachten?
* wo wacht das Tier auf? Beim TA oder daheim?
* wann kann ich mein Tier wieder abholen?
* auf was ist in der OP-Nacht zu achten?
* wann darf mein Tier wieder fressen und trinken?
* sollte Ruhe gehalten werden?
* welche Maßnahmen zum Wundschutz müssen eingeleitet werden? (Kragen, Babybody, Tierbody)?
* wann muss ich zur Nachsorge kommen?
* auf welche Wundheilungsstörungen oder Auffälligkeiten ist zu achten (Flüssigkeitsansammlung, Wundinfekt, Wunddehiszens (Auseinanderklaffen der Wundränder), Nickhautvorfall, Übelkeit/ Erbrechen)?

Vor der OP sollte definitiv vom TA der Allgemeinzustand gecheckt werden, sprich: Alter, Gewicht, ist das Tier gesund, Erbkrankheiten, chronische Erkrankungen, Medikamentenanamnese...

Man kann mit Naturheilmitteln das Tier gut vorbereiten auf den Eingriff:
2 Tage vorher + 2 Tage nachher 2x täglich eine Traumeeltablette (gegen Schmerzen und zum Dämpfen)
2 Tage vorher + 2 Tage nachher 2x täglich eine Engystoltablette (stärkt das Immunsystem und vermindert die Übelkeit)
Dies sollte aber ebenfalls mit dem TA abgesprochen werden. Der TA kann auch auf Antisedan angesprochen werden, dies führt die Katze von der Narkose schnell zurück in den Allgemeinzustand.

Bei Katern ist der Eingriff in der Regel kleiner, da er nur einen kleinen Schnitt beinhaltet. Bei der Katze wird der Bauchraum eröffnet.

Die Hormonumstellung nach der Kastration löst bei den Tieren manchmal komische Verhaltensweisen aus. Wird das Tier augenscheinlich noch rollig und gurrt, ist weiterhin auf der Suche nach potenziellen Geschlechtspartnern, dann liegt der Verdacht nahe, dass im Körper noch hormonbildendes Gewebe ist, welches dieses Verhalten auslöst. Dies könnten Reste der Keimdrüsen sein z.B.. Bei solchen Komplikationen muss nachoperiert werden!

Die Pille für die Katze bietet m.M.n. keine gute Alternative, da diese sehr viele Nebenwirkungen haben kann und die Katze ihren eigenen Hormonen und denen der Pille ausgesetzt ist. Auch hier könnten die Oragne geschädigt werden durch die Hormonbelastung.

Wenn eine Katze, welche gerade Kitten hat, kastriert werden soll, muss man beachten, dass die Kätzin nach 3-4 Wochen nach der Geburt wieder aufnahmebereit ist und gedeckt werden kann.
Kastrationsnarbe

Hier ein Link auch mit Bildern zur Durchführung der OP:
http://www.ciara.de/kastration_kastrieren_kater_katze.html#katzenkastration

Weitere Argumente und Mythen:
http://katzennotfellchen.jimdo.com/kastration-eins-der-wichtigsten-themen-im-tierschutz/


Eigene Erfahrungen:
- Traumeel und Engystol eingesetzt haben gut gewirkt
- das Tier in der Klinik aufwachen lassen hat den Vorteil, dass es von "Profis" überwacht wird
- an einem freien Tag die Kastration durchführen lassen, hat mir mehr Luft verschafft
- im Mehrkatzenhaushalt die Tiere gleichzeitig kastrieren lassen - hat 'ne Menge Vorteile
- am OP-Tag die Katze nur trinken lassen (Wasser und KMR Milch)
- die Katze nur in einen Raum gelassen, so kann man sie besser überwachen
- die Katze sollte auf keine Höhen klettern
- Babybodys zum Wundschutz sind die billigere, schonendere Alternative zum Kragen (Babybodys bekommt man preiswert bei KIK)
- am nächsten Tag darf die Katze ihr gewohntes Futter bekommen
- den TA nach selbstauflösenden Fäden fragen
- Wärmequellen nutzen, auch fürs Kennel, wenn man die Katze abholt (Kuscheldecken, Kirschkernkissen, Wärmflasche, SnuggleSafe etc.)
Nach der Kastra sollte es die Katze schön warm haben
Aufs Klo gehen mit Body kein Problem
Fressen erst 24h nach der OP- wegen der Narkose kann es sonst zu Erbrechen kommen


Krankenstation von kastrierten Katzen


Am besten alle im Haushalt lebende Katzen gemeinsam kastrieren- dies vermeidet Stress

Trinken ist nach der Kastration wichtig!

Im Babybody wird die OP Wunde gut geschützt!