Dienstag, 11. Juni 2013

Warum Katzen keinen Fastentag machen sollten...

Katzen brauchen im Gegensatz zu Hunden immer Nahrung. Am besten auf viele kleine Mahlzeiten am Tag verteilt. Freigänger suchen sich ihr Futter draußen selber zusammen- hier mal eine kleine Echse, eine Maus fangen, Insekten vernaschen, Vögelchen fangen usw. So versorgt sie sich über den ganzen Tag. Bei Wohnungskatzen lässt sich dies eher schlecht machen, allerdings sollte man hier auch auf die Mahlzeitenverteilung achten. Erwachsene Tiere sollten mindestens 2-3 Mahlzeiten/Tag bekommen, Kitten 4-6 MZ/Tag.

Näpfe wegräumen ist m.M.n. bei Fütterung von Rohfleisch und auch bei Feuchtfutter eine zwingende Notwendigkeit, schon aus hygienischer Sicht. Auch wenn die Katze etwas übrig lässt- dann erstmal wegstellen und kühl lagern, keinesfalls über 24h aufheben, sondern dann entsorgen wenn es später nicht genommen wird. Der Katze kann das Futter in Abständen immer mal wieder angeboten werden.

Futterumstellungen immer langsam auf das Tier abstimmen- einige machen gut mit, andere beginnen zu mäkeln. Da mit einigen Tricks das Tier laaaaaangsam überzeugen, dass andere Futter zu fressen, sprich pö a pö unter gewohntes untermischen. Zur Vorsicht immer gewohntes, leckeres Futter dahaben, was die Katze definitiv frisst- denn der Spruch "Eine Katze verhungert nicht vorm vollen Napf" ist schlicht und ergreifend falsch und gefährlich.

Schon nach 48h können die Verdauungsorgane geschädigt werden. Manche TÄ berichten auch von Schädigungen nach 4 Tagen, ein genaues Zeitintervall kann wohl kaum angegeben werden, weil sich auch Katzen in Körperbau und Energieverbrauch etc. unterscheiden...

Abb.: envepet.de


Auf der einen Seite die Sache mit den Enzymen:
Katzen produzieren in der Bauchspeicheldrüse und in der Leber kontinuierlich Enzyme, weil es in der Natur der Katze liegt, mehrmals am Tag zu fressen- der Organismus hat sich angepasst. Wenn diese Enzyme über eine längere Zeit "nichts zutun" haben, dann fangen sie an die Organe und Schleimhäute anzugreifen und z.T. irreperabel zu schädigen. Die Folge sind dann schwerste Schädigungen der empfindlichen Organe.

Auf der anderen Seite die Hepatische Lipidose:
Wird auch Fettleber oder Leberverfettung genannt. Nun kommt dies nicht durch einer vermehrten Fettzufuhr zustande, sondern viel eher durch eine Mangelernährung- nämlich dann wenn die Katze über einen längeren Zeitraum keine Nahrung zu sich nimmt, sprich dem Verdauungstrakt keine Kalorien zuführt. Oft sind eher pummelige Katzen betroffen, die PLÖTZLICH aufhören zu fressen. Es kann aber ebenso schlanke Katzen treffen, beispielsweise dann, wenn die Organe schonmal geschädigt worden (nicht immer weiß der Besitzer ob eine Schädigung vorlag). Fettreserven werden im Körper mobilisiert, damit der Körper der Katze Energie zur Verfügung hat. Die Leber kommt allerdings nur sehr schlecht mit dem freigesetzen Gewebefetten zurecht, sie wird von Fett "überschwemmt" (sprich sie verfettet) und kann ihre normale Funktion nicht mehr ausführen. Bei rechtzeitiger Diagnosestellung ist die erfolgreiche Behandlung möglich. Es sollte aber immer eine Ursache der Appetitlosigkeit gefunden werden, um weitere Störungen zu vermeiden.

Außerdem den Flüssigkeitsbedarf nicht vergessen:
Katzen, als ursprüngliche Steppentiere, decken ihren Flüssigkeitsbedarf HAUPTSÄCHLICH über die Nahrung, sprich Nassfutter und/oder BARF. Wenn Katzen fasten, fehlt diese wertvolle Quelle zur Deckung des Bedarfs. Auf Dauer kann dies Nieren- und/ oder Harnwegsschäden nach sich ziehen.

Auch wenn gesagt wird: Katzen hätten den größten Magen der Säugetierarten und können tagelang ohne Fressen leben, so ist es auf Dauer nicht gesund und die Gesundheit seines Tieres braucht man nicht unnötig aufs Spiel setzen. Desswegen sollte man seine Katze nicht fasten lassen.