Es
gibt ein paar Dinge die ein Katzenbesitzer immer Zuhause haben
sollte, da jeder Stubentiger mal operiert werden kann- und das
meistens nicht zu der Zeit, wo man mal eben schnell in den Laden
huschen kann... Manchmal ist kein lange geplanter Eingriff, sondern
eine spontane Not OP nötig.
Beachten sie, dass zu jedem TA Besuch
die Unterlagen (Impfpass, EU-Ausweis, Versicherungsunterlagen etc.)
mitgenommen werden müssen.
Es
ist sinnvoll folgende Dinge immer im Haus zu haben:
- eine Wärmeflasche oder Infrarotlampe, Kirschkernkissen, SnuggleSafe
- mehrere Bodys/ Babystram
- mehrere Decken/ Handtücher/ Polster
- sauberes, katzehaarfreies Laken
- Notfall- Telefonnummer Tieklinik/ THP
- Päppelzeug (vorher zubereitete, eingefrohrene Brühe, Nutrical Cat, Reconvaleszens, Aufzuchtmilch (dürfen auch ältere, kranke Tiere bekommen)
- Notfallset für Tiere ist empfehlenswert
- Spritzen ohne Kanülen
- Kamillentee
- Thermometer und Vaseline
Zusätzlich
ist außerdem ratsam:
- Engystol
- Traumeel
- Propolispulver
- Propolistinktur
- Tupfer/ Pads/ Mullkompressen
- super-duper- oberhammer- Lieblingsfutter, sollte immer in paar Dosen „Reserve“ vorhanden sein
Vorbereitungen
Ob
eine Not-OP durchgeführt wird, entscheidet natürlich der TA. Danach
richtet sich auch das Nüchternheits- Gebot. Der TA wird Sie
ausführlich (bei geplanten Eingriffen) darüber informieren.
Meist
sollte am Vorabend, mindestens aber 12h vor der OP die letzte
Mahlzeit gegeben werden. Tiere mit vollen Magen haben eine erschwerte
Narkose und neigen nach der OP zu Übelkeit/ Erbrechen. Auch während
der OP kann ein Würgereiz ausgelöst werden, dass Tier könnte im
Extremfall ersticken.
Der
Tierarzt sollte im Vorfeld, gemeinsam mit dem Halter, den
Allgemeinzusatnd des Tieres checken und Größe und Gewicht
bestimmen. Bitte achtet darauf!
Unterstützende
Medis
Man
kann mit Naturheilmitteln das Tier gut vorbereiten auf den Eingriff:
*
2 Tage vorher + 2 Tage nachher 2x täglich eine Traumeeltablette
(gegen Schmerzen und zum Dämpfen)
* 2 Tage vorher + 2 Tage nachher 2x täglich eine Engystoltablette (stärkt das Immunsystem und vermindert die Übelkeit)
* 2 Tage vorher + 2 Tage nachher 2x täglich eine Engystoltablette (stärkt das Immunsystem und vermindert die Übelkeit)
Dies
sollte aber ebenfalls mit dem TA abgesprochen werden. Der TA kann
auch auf Antisedan angesprochen werden, dies führt die Katze von der
Narkose schnell zurück in den Allgemeinzustand.
Die
Transportbox
Der
Transportkorb sollte groß und geräumig sein, etwas bekanntes ollte
darin liegen (bekannte Spielmaus, Kuscheltier, Schal des Besitzeres
etc.)
Die
Box kann mit saugfähigen Inkontinenz- Unterlagen ausgelegt werden.
Darüber dann ein paar Lagen Handtücher.
Jedes
Tier sollte einen eigenen Transportkorb haben, bitte nie mehrere
Tiere in einer Box transportieren!
In
der Box kein Futter o.ä. Bereitlegen.
Über
die Box bitte noch eine dünne Decke o.ä. Legen, damit es
abgedunkelt ist. Ratsam ist auch ein zusätzliches Handtuch
mitzunehmen, um das Tier nach der Op zuzudecken bzw. um
vollgepinkelte Handtücher auszutauschen.
Auch
kann eine Wärmflasche mit zum TA genommen werden und diese bei
Abholung befüllt werden, besonders in kalten Monaten dürfen die
Tiere keinen Zug abbekommen und benötigen eine zusätzliche
Wärmequelle.
Die
Transportbox wird im Auto festgeschnallt, bitte die Fenster schließen
und die Musik nicht volle Dröhnung aufdrehen. Die Box sollte im Auto
nicht geöffnet werden!
Nach
einer Operation sind auch Tiere geschwächt. Sie brauchen ganz
besonders viel Aufmerksamkeit und Pflege. In den ersten Stunden nach
dem Eingriff muss man auf die Nachwirkungen der Narkose achten,
später vor allem auf die Heilung der Operationsnarben! Am besten ist
es, dass Tier wach vom TA abzuholen. Dies ist aber nicht immer
möglich. Das Tier sollte keinem Stress ausgesetzt werden und
mindestens die ersten 24h nach der OP unter Aufsicht bleiben!
Viele
Tierhalter erkennen ihre Katze kaum wieder, wenn sie diese nach einer
Operation beim Tierarzt abholen. Das Tier wirkt benommen, hat einen
unsicheren Gang und trägt zu allem Überfluss einen Halskragen aus
Plastik, der ihm die Sicht nimmt.
Diesen Kragen sollten sie Zuhause gleich gegen einen Body/Babystrampler eintauschen, dies ist für Ihre Katze weitaus angenehmer. Alternativ können sie den Body auch gleich vor der OP beim Tierarzt abgeben und drauf hinweisen das die Katze keinen Kragen bekommen soll.
Diesen Kragen sollten sie Zuhause gleich gegen einen Body/Babystrampler eintauschen, dies ist für Ihre Katze weitaus angenehmer. Alternativ können sie den Body auch gleich vor der OP beim Tierarzt abgeben und drauf hinweisen das die Katze keinen Kragen bekommen soll.
Wenn
das Tier noch sehr schläfrig ist, kann man manche TÄ auch bitten
ein Medikament zu spritzen, welches die Narkose schneller aus dem
Körper raustransportiert.
Außerdem ist der tierische Patient um die Operationsnarbe herum rasiert, und stellenweise „nackt“ sieht das Tier noch einmal so krank und verletzlich aus wie zuvor. Auch die Pfötchen könnten rasiert sein, denn da wird unter der OP ein venöser Zugang für Medikamentengaben gelegt.
Der
„Schock“ und die Wiedersehensfreude der Tierhalter haben häufig
zur Folge, dass sie die Anweisungen des Tierarztes überhören bzw.
gleich wieder vergessen.
Notieren
Sie sich die Anweisungen des Tierarztes
Nehmen
Sie sich deshalb ein Notizbuch mit in die Praxis, in das Sie
Folgendes eintragen:
- ab wann ihr Tier wieder trinken und fressen darf
- was es zu sich nehmen darf
- welche Medikamente es in welcher Dosierung bekommt
- worauf Sie in den nächsten Tagen ganz besonders achten sollen
- wann der nächste Kontrolltermin ist
- wie die OP Wunde behandelt wirdDer Tierarzt schreibt Ihnen das auch gerne auf, wenn Sie zu aufgeregt sind, um seinen Ausführungen zu folgen. Lassen Sie sich außerdem eine Telefonnummer geben, wo Sie ihn oder einen anderen Tierarzt außerhalb der Sprechzeiten erreichen können, falls sich der Zustand Ihres Tieres verschlechtert. In der Regel werden Sie diese Nummer nicht brauchen, doch sicher ist sicher.
Das
ideale Krankenlager
Zu
Hause braucht Ihr Schützling einen warmen, ruhigen und sauberen
Platz. (Schon wenn ihr Tier in der Klinik ist- Heizung aufdrehen und
das Zimmer vorwärmen! Nach einer Operation ist Kälte Gift!)
Andere
Tiere sollten Sie von ihm vorerst fernhalten – diese zeigen nämlich
meist kein Verständnis dafür, dass ihr Kamerad nun geschwächt ist,
und benehmen sich nicht besonders rücksichtsvoll. Außerdem könnten
sie an der Operationsnarbe lecken und sie damit infizieren.
Bereiten
Sie Ihrem Schützling unbedingt ein Lager auf dem Boden, denn nach
der Narkose bewegt er sich eventuell noch etwas unsicher und könnte
von einem Lager auf dem Sofa oder dem Bett herunterfallen und sich
verletzen.
Katzen
können auch in den ersten Stunden nach der Operation im gut
gepolsterten Transportbehälter bleiben, sofern der geräumig genug
ist, dass der Stubentiger bequem liegen, stehen und sitzen kann. Dann
erst komplett rauslassen, wenn die Katze wach ist. Auslauf vorerst
nur unter beobachtung- Höhen wie Kratzbäume und Catwalk sollten
UNBEDINGT gemieden werden (Sturzgefahr!)
Wärme
und Hygiene sind jetzt besonders wichtig
Warm
sollte das Krankenlager natürlich auch sein. Betten Sie das Tier auf
eine dicke Schicht von Decken oder Polstern. Eine Infrarotlampe oder
eine lauwarme Wärmeflasche sorgen für zusätzliche Wärme.
SnuggleSafes speichern die Wärme sehr lang und sind für die Nutzung
an Tieren ausgelegt. Kirschkernkissen gehen im Notfall auch. Achten
Sie aber darauf, dass es Ihrem Patienten nicht zu heiß wird.
Über
sein Krankenlager breiten Sie am besten ein frischgewaschenes
Leintuch/Bettlaken aus, denn in Katzendecken kleben jede Menge Haare,
die die Wunde reizen können. Der Babybody sollte bei Bauchwunden
etc. schon angelegt sein, damit das Tier nicht an die Wunde kommt.
Body
statt Trichter
Viele
Tierärzte legen den Katzen nach einer OP immer noch einen Trichter
aus Plastik um. Dieser schränkt die Sicht sehr stark ein, stört die
Bewegungsfreiheit und ist ein Hindernis beim Fressen und Trinken.
Ihr
Tier eckt überall an, Wände, Türrahmen und jeder Gegenstand ist
somit eine potentielle Gefahrenquelle. Eine alternative die wir
empfehlen ist der Body, entweder ein gekaufter (Tierbodys sind sehr
teuer) oder ein aus einem Babystrampler selbst gebastelter (günstige
Alternative, wenn man etwas geschickt ist).
Sie
sollten mehrere Exemplare Zuhause haben um auch einmal waschen zu
können. Der Body ist weitaus angenehmer für die Katze da er weder
die Sicht noch die Bewegungsfreiheit einschränkt.
Anfangs ist aber auch dieser gewöhnungsbedürftig für das Tier, nur wird sich mit Body besser arrangiert, als mit dem Plastikkragen (oder Gummikragen- ist nicht besser!)
Anfangs ist aber auch dieser gewöhnungsbedürftig für das Tier, nur wird sich mit Body besser arrangiert, als mit dem Plastikkragen (oder Gummikragen- ist nicht besser!)
Futter
und Trinken
Meist
darf der tierische Patient schon bald nach der Operation wieder
frisches Wasser trinken.
Fürs
Fressen gilt in der Regel: Sobald das Tier sich wieder koordiniert
bewegen kann und einen wachen Eindruck macht, darf es eine kleine
Portion Futter aufnehmen. Am wichtigsten ist die Deckung des
Flüssigkeitsbedarfs!
Solange
nämlich das Narkosemittel noch wirkt, besteht die Gefahr, dass das
Tier nach der Futteraufnahme erbricht.
Allerdings
gibt es auch Operationen, nach denen das Tier eine längere Zeit
nichts zu sich nehmen darf.
Fragen
Sie daher Ihren Tierarzt, ab wann er die erste Fütterung
empfiehlt.(aus Erfahrung von einigen Tierhaltern, empfiehlt es sich
erst am nächsten Tag wieder voll zu füttern)
In
einigen Fällen wird der TA außerdem zu einer Spezialnahrung raten,
die die Genesung unterstützt. (Bitte auf die Zusammensetzung achten,
manche Tierfutter vom TA sind nicht empfehlenswert! Das Futter ist ok
wenn: Es Feuchtnahrung ist, Kein Getreide enthält, Kein Zucker
enthält, keine pflanzlichen Produkte, keine Nebenprodukte hat)
Sollte
ihr Liebling noch keine Lust haben zu trinken können Sie 1EL
Nassfutter in 500ml lauwarmen Wasser auflösen. So riecht und
schmeckt das Wasser leckerer. Das Nassfutter dazu mit einer Gabel
richtig breiig manschen.
Die
ersten Stunden Zuhause
Beobachten sie das Tier gut.
Es sollte immer wacher werden und es wird anfangen wollen zu laufen.
Bleiben sie dabei, damit es sich nicht selbst unsinnigerweise
Gefahren aussetzt.
Die Nickhaut könnte noch über
den Augen sein. Auch dies sollte sich die nächsten Stunden legen,
ansonsten sofort den TA informieren, da es sich um einen
Nickhautvorfall handeln könnte.
Gönnen sie dem Tier Ruhe.
Bieten sie Päppelnahrung an, stressen sie es aber nicht
Decken sie UNBEDINGT den
Flüssigkeitsbedarf- entweder mittels Trinkbrunnen, Trinken aus dem
Napf oder Eingabe mit der Spritze. Egal wie, das Tier MUSS trinken.
Am besten mit der Spritze geht zu zweit, einer hält, einer gibt ein.
Außerdem auf Urin- und Kotabsatz achten. Es ist wichtig, dass die Ausscheidung gut funktioniert, damit es zu keinen Organschäden kommt!
Die
ersten Tage Katze genau beobachten
Besondere
Aufmerksamkeit sollten Sie in den ersten Tagen dem Harn- und
Kotabsatz Ihres Tieres widmen. Hat es Schwierigkeiten bei seinen
„Geschäften“, informieren Sie den Tierarzt.
Solange
die Narbe nicht verheilt ist, sollten Sie Freilaufkatzen im Hause
halten. Die Operationsnarbe sollten Sie ein- bis zweimal täglich
untersuchen. Riecht sie schlecht, tritt Flüssigkeit aus oder
erscheint Sie Ihnen entzündet, benachrichtigen Sie Ihren Tierarzt.
Dem
Schutz der Narbe dient der Body. Vielleicht ist ihre Katze von ihrem
neuen Outift nicht ganz begeistert aber lassen sie ihn bitte
angezogen außer sie wollen ihn tauschen um den getragenen zu
waschen. Er schützt die Lieben vor sich selbst, weil sie nicht die
Operationswunde benagen und belecken können. Bleiben Sie also hart,
wenn es um den Body geht.
Und
bedauern Sie Ihren Schützling auch nicht ständig. Dann wird ihm
nämlich tatsächlich immer jämmerlicher zumute. Muntern Sie ihn
lieber auf, wenn Sie ihn streicheln, und erzählen Sie ihm, was für
ein „tapferer Kerl“ er doch ist und wie stolz Sie auf ihn sind.
Bei so viel Zuspruch bleibt dem tierischen Patienten dann gar nichts
mehr anderes übrig, als bald gesund zu werden.
Vom
„Extrem-Playing“ nach der OP ist die ersten Tage auch abzusehen.
Setzen sie lieber auf Konzentrationsspiele, die mit Leckerchen
belohnt werden, dass lenkt das Tier nämlich auch ab.
Achten
sie auf Schmerzen- sobald sich das Tier komisch verhält, nicht lange
fackeln und dem TA vorstellen!
Am
nächsten Tag, wenns dem Patienten gut geht, darf er wieder zu seinen
Kumpels gelassen werden.
Die
Wundheilung kann mit Propolispulver (im Futter als Zusatz) und als
Tinktur auf die Wunde aufgetragen werden. Ob sich dies empfiehlt,
fragen sie beim TA nach!
Die
Wunde muss auf Entzündungszeichen beobachtet werden: Schonhaltung,
Rötung, Schwellung, Wärme sollte umgehend dem TA gemeldet werden!
Manchmal entstehen Wundhöhlen und die Wunde wird zum kleinen Hügel
mit einer Flüssigkeitsansammlung. Der TA wird die Flüssigkeit
entfernen müssen, damit sich keine Wundheilungsstörung auftut.
Luft
darf an die Wunde und Katze will sich ja auch mal putzen- dazu darf
der Body ausgezogen werden. Bitte die Katze nur unter Beobachtung
putzen lassen, an die Wunde sollte sie dabei gar nicht gehen. Die
Störung wird dem Tier zwar nicht gefallen, aber da muss es durch.
Kontrolltermine
beim TA unbedingt wahrnehmen! Manchmal müssen auch Fäden entfernt
werden.
Die
Temperatur bei Auffälligkeiten checken: Das Tier auf
Temeraturerhöhung kontrollieren. Bei Auffälligkeiten- zum TA.
Päppelzeug
Päppelzeug
ist Appetitanreger und deckt den Flüssigkeitsbedarf und
Energiebedarf des Tieres. Hier ein paar Tipps dazu:
- Brühe: im Vorfeld mal Fleisch auskochen, mit einer winzigen Prise Salz, ohne weiter Gewürze. Dies dann einfrieren und b.B. Auftauen und reichen.
- Kamillentee: natürlich abgekühlt und verdünnt, kann dem Tier bei Magenverstimmung eingeflöst werden
- Aufzuchtmilch: auch kranke, geschwächte Tiere dürfen die Milch bekommen. Entweder KMR, Mammilac oder Ziegenmilch. Im Notfall geht auch Gimpet.
- NutricalCatPlus und Reconvaleszens: gibt es auch beim TA, dies ist hochkalorische, appetitanregende Paste, die dem Tier gegeben werden kann
- Lieblingsfutter: immer paar Dosen parat haben und diese dann 50:50 mit abgekochten warmen Wasser verdünnen, damit Suppe entsteht.