Was
muss ich tun?
Nicht
jede Katze, die draußen herumschleicht, ist auch gleich eine heimatlose Fundkatze.
- Katzen machen zum Teil auch größere Ausflüge um ihr Zuhause
- Viele haben nichts gegen einen schönen Leckerbissen einzuwenden, den sie irgendwo bekommen können
- Wenn ihnen ein Plätzchen besonders gut gefällt, legen sie sich dort auch oft stundenlang gemütlich zur Ruhe
- Katzen haben aus Sicherheitsgründen meistens kein Halsband um
- Viele streifen in ihrem Revier regelmäßig die gleichen Wege entlang, daher ist auch die Tatsache, dass eine Katze mehrfach in Ihrer Nähe auftaucht noch kein Zeichen dafür, dass das Tier kein Zuhause mehr hat.
Wichtig: Bevor Sie eine zugelaufene (weibliche) Katze aus der Umgebung entfernen in der sie gefunden wurde, müssen Sie überprüfen, ob es sich eventuell um eine Mutterkatze handelt, deren Babys noch gesäugt werden. Wenn ja, die Fundkatze zunächst am Fundort lassen.
Wichtig:
Wer eine Fundkatze aufnimmt, diese behält und den Fund nicht bei den
zuständigen Stellen meldet, macht sich strafbar!
Wichtig: Wenn ein Tier gefunden wird, sollte der erste Gang zum Tierarzt sein, damit eine Chip- bzw. Tattoonummer gesucht werden kann, um somit den Besitzer ausfindig zu machen!
Wichtig: Wer ein Kitten findet, dann sollte unbedingt nach weitern Wurfgeschwistern UND Mamakatze Ausschau gehalten werden!
Denken Sie auch daran, dass vielleicht gerade jemand verzweifelt nach dieser Katze sucht. Mancher gibt selbst nach Jahren die Hoffnung nicht auf, seinen Liebling doch noch wiederzufinden.
Denken Sie auch daran, dass vielleicht gerade jemand verzweifelt nach dieser Katze sucht. Mancher gibt selbst nach Jahren die Hoffnung nicht auf, seinen Liebling doch noch wiederzufinden.
Wenn
über einen angemessenen Zeitraum kein Eigentümer des Korbes
auftaucht und Sie in der Lage sind, das Tier für eine Übergangszeit
oder dauerhaft zu versorgen, nehmen Sie das Tier mit. Wenn Ihnen das
nicht möglich ist, verständigen Sie bitte einen örtlichen
Tierschutzverein oder die Polizei.
Die
Katze ist offensichtlich verletzt
Bringen Sie
das Tier wenn möglich selbst sofort zum Tierarzt, sofern Sie
genügend Erfahrung im Umgang mit Katzen haben. Vorsicht! Eine
verletzte Katze lässt sich eventuell nicht anfassen! Wenn die Katze
beim Hochheben Schmerzen hat, beißt und kratzt sie eventuell!
Möglicherweise sind Lederhandschuhe nötig. Sie benötigen einen
geeigneten Transportbehälter. Ohne Transportbox sollten Sie die
Katze nur in ausgesprochenen Notfällen transportieren, da ein hohes
Risiko besteht, dass das Tier bei überraschenden Geräuschen ö.a.
versucht zu fliehen. Wenn im Notfall nichts Anderes da ist, tut es
auch ein Pappkarton mit Luftlöchern. Wenn Sie selbst nicht helfen
können, oder Sie sich zu unsicher sind, verständigen Sie einen
örtlichen Tierschutzverein oder die Polizei.
Die
Katze macht einen stark abgemagerten oder vernachlässigten Eindruck
Nur
weil eine Katze etwas dünn ist, brauchen Sie sich noch keine
Gedanken zu machen.
Handlungsbedarf
besteht, wenn
- die Katze sehr abgemagert ist
- das Fell auffallend ungepflegt ist
- starker Flohbefall vorliegt
- starker Zeckenbefall vorliegt
- die Katze offene Wunden hat
- es kahle Stellen im Fell gibt*
In
diesen Fällen sollten Sie etwas unternehmen, selbst wenn die Katze
ein Zuhause hat. Falls sich ein Besitzer findet, sollten Sie mit
diesem über den schlechten Zustand des Tieres reden. Falls es dafür
keine plausible Erklärung gibt, informieren Sie ggfs. auch den
örtlichen Tierschutzverein.
*Hinweis:
Kahle Stellen im Fell können ein Zeichen für Hautpilzbefall sein.
Da Hautpilze teilweise sehr ansteckend sind, unbedingt möglichst
schnell beim Tierarzt untersuchen lassen. Bis dahin die Fundkatze
erst mal im Badezimmer unterbringen, Hände nach dem Kontakt
gründlich waschen.
Wenn
Sie z.B. in einem Keller, einem Gartenhaus, oder einem anderen
Versteck einen Wurf Babykatzen finden, ist es wichtig, nicht
unüberlegt zu handeln. Bitte
die Kleinen nicht anfassen,
auch wenn sie sooooo niedlich sind, scheue Mutterkatzen lassen ihre
Katzenkinder sonst eventuell im Stich. Wenn Sie selbst nicht über
Katzenerfahrung verfügen, fragen Sie am besten beim örtlichen
Tierschutzverein um Rat. Die richtige Handlungsweise hängt vom Alter
der Katzenkinder ab. Falsch
ist es auf jeden Fall, die Kleinen einfach weiter wild aufwachsen zu
lassen. Selbst
wenn Sie meinen, die Kleinen hätten es dort gut, ist das Problem
später, dass wild aufgewachsene Katzen keinen Bezug zum Menschen
entwickeln. Dadurch lassen sie sich nicht -oder nur sehr schwer- in
ein eigenes Zuhause vermitteln. Und dauerhaft als "Streuner"
zu leben, ist für eine Katze in unserer heutigen Wohnumgebung nicht
das "Paradies", so wie Mancher meint. Mal davon abgesehen,
dass die Katzenkinder unbedingt später kastriert werden müssen, da
sonst innerhalb kürzester Zeit eine riesige Katzenkolonie mit 20
oder mehr Tieren entstehen kann. Spätestens dann ist üblicherweise
die Toleranz der Anwohner überfordert, aber das Problem fast
unlösbar, da niemand die scheuen Tiere haben will.
Falls
Sie aus irgendwelchen Gründen keine Unterstützung und keinen Rat
von Ihrem örtlichen Tierschutzverein bekommen können, hier ein paar
Tipps.
Mindestens
bis zum Alter von 8-12 Wochen müssen die Katzenbabys unbedingt mit
ihrer Mutter zusammen eingefangen werden, da sie auf die Milch
angewiesen sind. Sie können NICHT mit Dosenfutter und NICHT mit
Vollmilch o.ä. aufgezogen werden. Die Aufzucht mit Fläschchen und
speziellem Milchpulver aus dem Fachhandel ist sehr zeitaufwendig und
das Risiko für die Kleinen ist auch erheblich. Ihr Immunsystem wird
nämlich normalerweise durch die Muttermilch gestärkt, und diese
Abwehrkräfte fehlen bei Flaschenaufzucht.
Versuchen
Sie vor
dem Einfangen der Mutterkatze herauszufinden, ob die Mutterkatze eine
scheue, verwilderte Katze ist, oder eine menschengewöhnte Hauskatze,
die sich nur zum "Kinderkriegen" einen anderen Unterschlupf
gesucht hatte. Dazu können Sie probieren, die Katze in einiger
Entfernung von Ihren Babys mit Futter anzulocken. Wenn es der Katze
nichts ausmacht, Sie beim Fressen in der Nähe zu haben, ist
zumindest ein minimales Vertrauen zum Menschen vorhanden. Wenn sich
die Katze hier sehr scheu zeigt, ist es sehr empfehlenswert, sich
Hilfe von erfahrenen Tierschützern zu holen, denn die vorübergehende
Haltung einer verwilderten Katze mit Babys in einer Wohnung ist sehr
schwierig.
Die
Katze befindet sich in einer sehr gefährlichen Umgebung
Was eine
sehr gefährliche Umgebung ist, lässt sich schwer allgemein sagen.
Sie sollten sich von Ihrem Gefühl leiten lassen. Wenn Sie meinen,
dass Leben oder Gesundheit der Katze bedroht sind, wenn Sie nicht
handeln, sollten Sie die Katze mitnehmen, und anschließend versuchen
zu klären, ob die Katze ein Zuhause hat. Wenn ja wäre es gut, mit
dem Besitzer darüber zu reden, wieso die Katze sich in einem so
gefährlichen Umfeld bewegen kann.
Die
Katze wurde im Treppenhaus oder Flur eines Mehrfamilien- oder
Hochhauses gefunden
Es kann
sich um eine entwischte Wohnungskatze handeln, oder um eine Katze,
die von draußen ins Haus gelaufen ist, und dann durch die
geschlossene Tür nicht wieder heraus konnte. Manchmal werden auch
Katzen innerhalb von Häusern ausgesetzt. Um zu verhindern, dass die
Katze endgültig entwischt, falls es sich um eine im Haus entlaufene
Wohnungskatze handelt, sollten Sie die Katze zunächst mit in Ihre
Wohnung nehmen. Anschließend befragen Sie dann zunächst die
Bewohner des Hauses, oder bringen in größeren Gebäuden einen
deutlichen Hinweis an der Haustür an.
Findet sich bei der Befragung der Hausbewohner und im Umfeld kein Besitzer, sollten Sie die Katze probeweise vor die Haustür setzen, und abwarten, was passiert. Wenn die Katze von draußen kam und versehenlich im Treppenhaus eingesperrt wurde, wird sie in der Regel nach Hause laufen. Falls die Katze aber auch an den Folgetagen in der Nähe bleibt, handelt es sich um eine Fundkatze.
Die
Katze wurde in einem Keller, Schuppen oder Gartenhaus gefunden
Sie
sollten zunächst einmal überprüfen, ob der Raum irgendeinen Zugang
hat, durch den die Katze freiwillig in den Raum gekommen ist
und ihn
auch hätte wieder verlassen können.
Wenn ja, spricht einiges dafür, dass die Katze kein Zuhause mehr
hat. Oder es ist eine Mutterkatze, die den Raum als Versteck für
ihre Jungen gewählt hat. Wenn es nicht völlig ausgeschlossen ist,
dass es sich um eine Mutterkatze handelt, suchen Sie intensiv nach
eventuell vorhandenen Katzenkindern, bevor Sie die Katze aus dem Raum
mitnehmen. Falls Sie eine weibliche Katze aus dem Raum mitgenommen
haben, und diese dann später bei Ihnen eine deutliche Unruhe zeigt
(suchen, Maunzen), sollten Sie den Fundort und die Umgebung nochmals
auf Katzenbabys kontrollieren, und ggfs. beim Tierarzt prüfen
lassen, ob die Katze kürzlich geworfen hat. Falls der Tierarzt das
bestätigt, ist es sinnvoll, die Katze schnellstens wieder zum
Fundort zu bringen, und dort mit Futter zu versorgen.
Wenn
der Raum keinen
offenen Zugang
hat, ist die Katze offensichtlich unbemerkt dort hineingelaufen und
dann versehentlich eingesperrt worden. Wenn es sich um ein
Mehrfamilienhaus handelt, befragen Sie bitte zunächst alle Mieter
mit Zugang zu diesem Keller, ob ihnen die Katze bekannt ist.
Andernfalls sollten Sie, wenn die Katze einen gesunden Eindruck macht
(und demzufolge nicht zu lange eingesperrt war) einfach nur etwas
Wasser hinstellen, die Tür öffnen und abwarten, was passiert. Nur
falls Sie sich auch nach längerer Zeit nicht auf den Weg nach Hause
macht, besteht Handlungsbedarf.
Sie
sollten eine unbekannte Katze, die Sie zum Beispiel auf Ihrem
Grundstück sehen, nicht gleich füttern, da Sie sonst die Katze auch
dann anlocken, wenn sie ein eigenes Zuhause hat. Wenn Sie jedoch den
Eindruck haben, die Katze sei sehr hungrig, füttern Sie die Katze
zunächst nur ein einziges Mal. Beobachten Sie die Katze beim
Fressen. Wenn die Katze sehr gierig frisst, kann
das ein Zeichen dafür sein, dass sie kein Zuhause hat. Muss aber
nicht, es gibt aber auch Katzen, die fast immer Hunger haben. Sollten
Sie auch weiterhin den Eindruck haben, das Tier sei sehr
hungrig, füttern Sie die Katze zunächst höchstens einmal täglich
mit einer kleinen
Futterportion. Die Katze soll davon nicht völlig satt werden. Der
Sinn ist, dass sie weiterhin zum Fressen nach Hause läuft, wenn sie
ein Zuhause hat. Nehmen
Sie die Katze zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit ins Haus oder die
Wohnung.
Machen Sie ein Foto, und hängen Sie einige Zettel mit der Frage, ob
jemand das Zuhause dieser Katze kennt, im Umkreis von 500m aus. Sie
können natürlich auch versuchen, die Katze bei ihren Streifzügen
zu beobachten, um ein eventuelles Zuhause zu finden.
Wenn sich im Laufe einiger Tage kein Besitzer meldet, und die Katze weiterhin zum Fressen kommt, ist sie als Fundkatze anzusehen. Wenn sich Besitzer bei aktiver Suche danach (!!!) nicht innerhalb von 6 Monaten nach Fund melden, darf man die Katze als sein EIgentum bezeichnen.
Wenn sich im Laufe einiger Tage kein Besitzer meldet, und die Katze weiterhin zum Fressen kommt, ist sie als Fundkatze anzusehen. Wenn sich Besitzer bei aktiver Suche danach (!!!) nicht innerhalb von 6 Monaten nach Fund melden, darf man die Katze als sein EIgentum bezeichnen.